Die Geschichte der Schultüte zur Einschulung

Kaum ein anderer Gegenstand ist so untrennbar mit dem ersten Schultag verbunden wie die Schultüte. Sie ist ein Symbol für den Übergang vom Kindergartenkind zum Schulkind und ein Ritual, das heute in ganz Deutschland gefeiert wird. Doch woher kommt diese Tradition eigentlich? Und wie hat sich die Bedeutung der Zuckertüte – wie sie ursprünglich genannt wurde – im Laufe der Zeit verändert? All das erfährst Du in diesem Beitrag.
Woher kommt der Brauch der Schultüte zur Einschulung?
Die Schultüte zur Einschulung gibt es tatsächlich schon seit über 200 Jahren. Die ersten schriftlichen Hinweise stammen aus Sachsen und Thüringen und lassen sich bis etwa ins Jahr 1810 zurückverfolgen. Dort wurde Kindern der erste Abschied vom Elternhaus mit einer sogenannten Zuckertüte versüßt.
1852 wurde in Dresden das Bilderbuch „Zuckertütenbuch für alle Kinder, die zum ersten Mal in die Schule gehen“ veröffentlicht. Es enthielt erstmals die fantasievolle Vorstellung eines Zuckertütenbaums, der tief im Keller der Schule wächst. Wenn seine Tüten reif sind, ist es Zeit für die Schule. Diese Geschichte wird heute noch bei vielen Zuckertütenfesten in Kindergärten erzählt.
Die industrielle Fertigung der Schultüte begann um 1910 als liebevolle Einzelanfertigung und wurde damit vor allem in städtischen Gebieten allmählich zu einem weitverbreiteten Ritual. Auf dem Land hingegen war der Schulanfang oft weniger bedeutend, teilweise gab es dort statt Tüten lediglich eine große Brezel für die ganze Klasse.
Spätestens ab den 1950er Jahren setzte sich die Schultüte dann in ganz Deutschland durch. In der DDR war sie besonders präsent: Dort gab es oft zwei Tüten, eine im Kindergarten beim Zuckertütenfest, die andere am ersten Schultag selbst. Auch im Nationalsozialismus verschwand die Tradition nicht. Man versuchte jedoch, sie zu standardisieren, etwa durch die sogenannte „Einheitstüte“.
Was die Schultüte zur Einschulung heute bedeutet
Früher war die Schultüte vor allem mit Süßigkeiten gefüllt, im Laufe der Zeit hat sich ihr Inhalt jedoch spürbar verändert. Viele Eltern möchten ihrem Kind heute nicht nur den Start versüßen, sondern überlegen ganz bewusst, was sie in die Tüte packen. Neben Schokolade und Gummibärchen finden sich immer häufiger kleine Geschenke, die:
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den Schulalltag erleichtern (z. B. Stifte, Trinkflaschen, Lesebücher)
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Kreativität fördern (z. B. Malbücher, Bastelmaterial, Geschichten)
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Werte wie Vielfalt und Toleranz auf spielerische Weise vermitteln
Besonders in einer Zeit, in der Kinder früh mit gesellschaftlichen Themen in Kontakt kommen – sei es durch Bücher, Medien oder Gespräche auf dem Schulhof – kann die Schultüte auch eine Botschaft senden: „Du bist willkommen. Du bist einzigartig. Du bist gut, so wie du bist.”
Eine Schultüte zum Selberbasteln
Es gibt kaum etwas Schöneres, als eine Schultüte selbst zu gestalten. Dabei geht es nicht nur darum, etwas zu basteln, sondern auch darum, gemeinsam Zeit zu verbringen, sich auf den Schulanfang einzustimmen und etwas mit den eigenen Händen entstehen zu lassen. Wenn Mama, Papa oder andere Bezugspersonen mit anpacken, wird aus der Vorbereitung ein schöner Moment, der in Erinnerung bleibt.
Und keine Sorge: Es braucht keine Bastelprofis, um eine schöne Schultüte zur Einschulung zu gestalten. Mit ein paar einfachen Materialien, etwas Geduld und etwas Fantasie wird aus Karton, Krepppapier und Kleber ein echtes Unikat. Besonders schön ist es, wenn das Kind dabei mitentscheiden darf: Welche Farben gefallen dir? Was soll auf die Schultüte drauf?
Wer mag, kann auch Elemente integrieren, die für das Kind eine besondere Bedeutung haben, zum Beispiel einen kleinen Anhänger mit dem Anfangsbuchstaben, einen Tieraufkleber oder ein Stoffband in der Lieblingsfarbe. So entsteht ein ganz persönliches Geschenk für diesen großen Tag.
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Sinnvolle Geschenke für die Schultüte
Was kommt eigentlich in eine gute Schultüte? Natürlich dürfen ein paar süße Kleinigkeiten nicht fehlen, schließlich gehört Naschen zum Schulstart einfach dazu. Doch gleichzeitig bietet die Schultüte die Chance, Dinge zu verschenken, die inspirieren und die Vielfalt auf unserer Erde ganz selbstverständlich sichtbar machen.
Hier sind unsere liebsten Geschenkideen für die Schultüte:
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Riesenbuntstifte von Hautfarben: Diese extra dicken Buntstifte in 12 verschiedenen Hauttönen sind perfekt für kleine Kinderhände. Sie ermöglichen es Kindern, sich selbst und andere so zu malen, wie sie wirklich aussehen und fördern dabei spielerisch Vielfalt und Feinmotorik.
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Malbuch "für alle": Auf 30 liebevoll gestalteten Seiten entdecken Kinder spielerisch, wie unterschiedlich Menschen leben, glauben und fühlen. Das Malbuch regt zum Nachdenken an und macht gleichzeitig viel Spaß beim Ausmalen.
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Wachsmaler von Hautfarben: Die Wachsmalstifte in 8 Hauttönen liegen durch ihre dicke Form besonders gut in kleinen Händen und sind ideal für Kinder ab 3 Jahren. Sie zeigen Kindern, dass Hautfarbe mehr bedeutet als nur Rosa und dass jeder Mensch auf seine eigene Weise besonders ist.
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Klimaschutz-Malbuch: In diesem Ausmalbuch begegnen Kinder jungen Menschen aus aller Welt, die sich für Umwelt- und Klimaschutz einsetzen. Jede Geschichte erzählt von Mut, Engagement und der Kraft, etwas zu bewegen. Dabei wird deutlich, dass auch kleine Entscheidungen im Alltag viel bewirken können.
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Einschulungs-Set von Hautfarben: Unser Set zur Einschulung enthält die Hautfarben-Buntstifte, das Malbuch "für alle”, einen Stundenplan und eine Karte zur Einschulung. Alles zusammen ergibt ein sinnvolles Geschenk, das perfekt für den Schulstart ist.
Wie Du siehst, muss eine sinnvolle Schultüte nicht besonders groß oder teuer sein. Viel wichtiger ist, dass wir sie so gestalten, dass sie Kindern Werte wie Offenheit, Toleranz und Wertschätzung mit auf den Weg gibt.