Wie das NEINhorn Kinder stark macht

Vielleicht kennst du das: Dein Kind sagt gefühlt hundertmal am Tag „Nein!“. Zähneputzen? Nein. Anziehen? Nein. Abendessen? Nein. Aus kleinen Alltagsmomenten werden plötzlich große Familiendramen. Doch was, wenn ausgerechnet ein freches Einhorn der Schlüssel zu mehr Gelassenheit wäre?

Genau das ist das Geheimnis von Marc-Uwe Klings NEINhorn-Büchern. Sie sind nicht nur herrlich schräg und lustig, sondern auch ein liebevoller Spiegel unseres Familienlebens. In diesem Beitrag zeigen wir Dir, wie Du das NEINhorn als geheimen Verbündeten nutzen kannst, um Dein Kind spielerisch durch Trotzphasen, Langeweile und kleine Machtkämpfe zu begleiten.

"Das NEINhorn" : Wenn Dein Kind immer „Nein" sagt

Kinderbuch-Cover „Das NEINhorn“ von Marc-Uwe Kling mit einer Illustration eines Einhorns.

Im Herzwald wird ein kleines Einhorn geboren, das so gar nicht dem entspricht, was man sich unter einem Einhorn vorstellt. Statt fröhlich „Jaaa!“ zu sagen und gezuckerten Glücksklee zu genießen, antwortet es auf alles nur: „Nein!“ – so oft, dass es bald nur noch NEINhorn genannt wird.

Als ihm die rosarote Zuckerwattewelt zu viel wird, macht es sich allein auf den Weg und trifft drei Tiere, die genauso widerspenstig sind wie es selbst. Gemeinsam entdecken sie: Bockig sein macht zusammen viel mehr Spaß und manchmal ist genau das der Beginn einer echten Freundschaft.

Wie Du Dein Kind begleitest, wenn es „Nein“ sagt?

Das „Nein“ eines Kindes kann manchmal ganz schön anstrengend sein. Doch anstatt es als Widerstand zu sehen, kannst du es als Einladung verstehen. Denn Dein Kind zeigt dir, dass es selbstständig denken, fühlen und entscheiden will. Hier sind ein paar Ideen, wie Du liebevoll durch diese Phase begleiten kannst:

  • Bleib ruhig und gelassen: Auch wenn es schwerfällt, versuche nicht, das Nein Deines Kindes sofort mit einem noch lauteren Nein zu kontern. Nimm Dir einen Moment Zeit, um durchzuatmen.

  • Zeige Empathie: Ein Satz wie „Ich verstehe, du möchtest jetzt nicht den Sandkasten verlassen, das Buddeln macht gerade so viel Spaß!" wirkt Wunder. Dein Kind fühlt sich ernst genommen.

  • Gib Alternativen: Anstatt nur ein Verbot auszusprechen, kannst Du Deinem Kind Wahlmöglichkeiten anbieten. „Möchtest du jetzt ins Bett gehen oder noch eine kurze Geschichte hören?“ So fühlt sich Dein Kind gehört, obwohl Du Dein Ziel erreicht hast.

  • Nutze die NEINhorn-Geschichte als Gesprächsanlass: Frage beim Vorlesen: „Warum, glaubst du, sagt das NEINhorn eigentlich immer Nein?" So kommt ihr ganz ohne Belehrung über das eigene Verhalten ins Gespräch.

Was tun, wenn Dein Kind ein „Nein“ nicht akzeptiert?

Ein konsequentes „Nein“ von uns Eltern ist ebenso wichtig. Es setzt Grenzen und gibt dem Kind Sicherheit. Wenn Dein Kind auf ein „Nein“ heftig reagiert, kannst Du ihm mit diesen Tipps helfen, die Frustration besser zu verstehen:

Das NEINhorn Kinderbuch: Drei Einhörner auf einer Wiese. Das kleinste Einhorn läuft weg, und in einer Sprechblase steht groß „NEIN!“.
  • Klare Kommunikation: Erkläre kurz und verständlich den Grund. Lange Erklärungen können die Wut Deines Kindes nur noch verstärken. Sag zum Beispiel: „Nein, wir essen jetzt keinen Keks, denn gleich gibt es Abendessen."

  • Bleib konsequent: Auch wenn es schwerfällt – bleib bei Deinem „Nein“. Wenn Du einmal nachgibst, lernt Dein Kind, dass es mit lautstarkem Protest doch zum Ziel kommt.

  • Biete eine Alternative: Schlage eine positive Aktivität vor, wenn ein Verbot nötig ist. „Du darfst nicht auf den Tisch klettern, aber wir können unter dem Tisch eine Höhle bauen.“ Das lenkt die Energie um und schafft eine neue Verbindung.

  • Spielerisch lernen: Nutze das NEINhorn! Frag Dein Kind, was es dem NEINhorn raten würde, wenn die KönigsDOCHter etwas verboten hat. So übt ihr spielerisch den Umgang mit Frustration.

"Das NEINhorn und die SchLANGEWEILE" : Kreativität statt Langeweile

Buchcover von "Das NEINhorn und die SchLANGEWEILE" mit Einhorn im Dschungel.

Im zweiten Abenteuer vom NEINhorn kracht es mal wieder. Nach einem Streit mit der KönigsDOCHter – und einem gut gemeinten Erziehungstipp vom NAhUND – reicht es dem NEINhorn. Es macht sich auf den Weg und landet mitten im Dschungel. Dort hängt die SchLANGEWEILE von einem Ast und findet alles einfach … schlangweilig.

Egal, was das NEINhorn vorschlägt – sie hat keine Lust darauf. Das NEINhorn und die SchLANGEWEILE ist eine witzige Geschichte über Trotz, Langeweile und schräge Freundschaften, mit vielen neuen Tieren, bunten Extras und ganz viel NEINhorn-Charme.

Die besten Tricks gegen Langeweile: Von der SchLANGEWEILE lernen

Kaum etwas treibt Eltern so schnell in den Wahnsinn wie der Satz: „Mir ist langweilig!“ Dabei entsteht in genau diesen Momenten Raum für Kreativität, Fantasie und Selbstständigkeit. 

  • Langeweile als Chance sehen: Ermutige Dein Kind, die Langeweile als Gelegenheit zu sehen, etwas Neues zu entdecken. Es ist die perfekte Zeit, um sich eigene Spiele auszudenken.

  • Das richtige Material anbieten: Du musst Dein Kind nicht bespaßen, aber Du kannst ihm die richtigen Werkzeuge an die Hand geben. Ein paar Bauklötze, leere Kartons oder Stifte und Papier sind oft alles, was es braucht, um die Fantasie anzuregen.

  • Von der SchLANGEWEILE lernen: Sprich mit Deinem Kind über die SchLANGEWEILE aus dem Buch. Was hat sie gemacht, als ihr langweilig war? Wie hat sie die anderen Tiere dazu gebracht, sich zu bewegen? Das schafft einen spielerischen Zugang, um über Langeweile zu sprechen.

  • Zusammen Langeweile haben: Mach es vor! Leg auch Du Dein Handy weg und frag Dein Kind: „Was können wir machen, weil uns so langweilig ist?“ So zeigst Du ihm, wie man mit Langeweile umgehen kann, ohne sofort nach Ablenkung zu suchen.

“Das NEINhorn hat Geburtstag": Streit schlichten leicht gemacht

Buchcover "Das NEINhorn und der Geburtstag" von Marc-Uwe Kling. Ein fantasievolles Kinderbuch über Trotz, Freundschaft und Versöhnung.

In seinem neuen Abenteuer trifft das NEINhorn auf die störrische KönigsDOCHter und sorgt gleich für Ärger. Eine kleine Schubserei wird zum großen Problem, denn heute ist Geburtstag und das NEINhorn ist plötzlich ausgeladen. Doch statt Torte und Trötenkröten gibt es eine unerwartete Reise voller schräger Begegnungen und neuer Freundschaften.

Marc-Uwe Kling erzählt mit gewohntem Witz und feinem Gespür für kindliche Perspektiven von Trotz, Versöhnung und der Suche nach einem echten Geschenk: dem Miteinander. 

Was Du tun kannst, wenn Dein Kind mit anderen Kindern streitet?

Streit gehört zum Aufwachsen dazu und er ist auch ein wichtiger Teil des Lernens. Kinder testen Grenzen, probieren sich aus und lernen dabei, wie Zusammenleben funktioniert. Für uns Erwachsene ist es oft schwer, ruhig zu bleiben, wenn die Fetzen fliegen. Doch genau in diesen Momenten können wir ihnen zeigen, wie man Konflikte fair und mitfühlend löst.

  • Ruhe bewahren und eingreifen: Wenn Du bemerkst, dass ein Streit eskaliert, bleib ruhig. Trennen die Kinder, ohne zu urteilen. So können sich die Gemüter abkühlen.

  • Empathie fördern: Nachdem sich die Kinder beruhigt haben, sprich mit ihnen einzeln. Frag: „Wie hat sich das für dich angefühlt?“ und „Warum ist dein Freund so wütend geworden?“ Hilf ihnen, die Perspektive des anderen zu verstehen.

  • Selbst Lösungen finden lassen: Wenn der Streit nicht zu heftig ist, gib den Kindern etwas Raum, um selbst eine Lösung zu finden. So lernen sie, Verantwortung zu übernehmen und Kompromisse zu schließen. Du kannst nachfragen: „Habt ihr eine Idee, wie ihr das gemeinsam lösen könnt?“

  • Versöhnung stärken: Nach einem Streit kann ein kleines Ritual helfen, wieder Nähe aufzubauen – eine Umarmung, ein gemeinsames Spiel oder ein kurzes „Alles wieder gut?“. So lernen Kinder, dass Konflikte normal sind und sich lösen lassen.

Wie Du Deinem Kind hilfst, sich zu entschuldigen, wenn es schwerfällt

Sich zu entschuldigen ist gar nicht so leicht, weder für Kinder noch für Erwachsene. Es erfordert Mut, die eigenen Fehler zuzugeben. Die NEINhorn-Geschichte kann dabei helfen, diesen Schritt zu erleichtern:

ine Illustration aus dem Kinderbuch "Das NEINhorn". Die Szene zeigt eine Prinzessin, einen Waschbären und einen Hund, die sich unterhalten.
  • Vom NEINhorn lernen: Frag Dein Kind, warum es dem NEINhorn so schwerfällt, „Entschuldigung“ zu sagen. Sprecht darüber, wie es sich fühlt. So kannst Du Deinem Kind zeigen, dass es nicht allein mit dieser Angst ist.

  • Die Bedeutung von „Entschuldigung“ erklärt: Mach Deinem Kind klar, dass „Entschuldigung“ nicht nur ein Wort ist. Es ist ein Zeichen, dass man den anderen respektiert und bereit ist, den Streit beizulegen.

  • Zeig es vor: Wenn Du Dich selbst bei Deinem Kind entschuldigt, wenn Du einen Fehler gemacht hast, lernt es durch Dein Vorbild, dass eine Entschuldigung keine Schwäche ist, sondern Stärke zeigt.

 

Das NEINhorn ist ein Schatz für das Kinderzimmer und das Elternherz. Es bringt uns nicht nur zum Lachen, sondern hält zwischen all den frechen Reimen und witzigen Figuren kleine Weisheiten bereit, die im Familienalltag helfen können. Beim Vorlesen entsteht Nähe, beim Lachen Leichtigkeit und ganz nebenbei lernen Kinder (und wir Erwachsenen), dass ein Nein manchmal der Anfang von etwas Gutem sein kann.